MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch hat in Vorbereitung auf die neue Erweiterung Legacy of the Sith von Star Wars: The Old Republic zum ersten Mal die Klasse Imperialer Agent auf Seiten des Imperiums gespielt. Und er ist schwer begeistert. Ihm macht sie gerade viel mehr Spaß, als seine Jedi oder Sith auf dem Max-Level.
Star Wars: The Old Republic hat sich für seine Story etwas Besonderes ausgedacht. Denn über weite Strecken des Grundspiels bis Level 50 hat jede Klasse eine eigene Geschichte, die anfangs sogar auf getrennten Planeten stattfindet. Und auch später gibt es immer wieder besondere Inhalte abhängig davon, welche Klasse ihr spielt.
Jahrelang habe ich einen Jedi oder einen Sith gespielt, wie es sich für einen echten “Star Wars”-Fan gehört. Dachte ich zumindest. Mir waren die unterschiedlichen Klassen-Storys zwar immer ein Begriff, aber nachdem ich zwei Charaktere auf das Max-Level gebracht hatte, konnte ich mich nicht mehr dazu durchringen, noch eine weitere Klasse zu leveln.
Doch in den letzten Wochen war ich als Imperialer Agent unterwegs und hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr. Das lag an der Story, aber auch der Grundidentität der Klasse und dem Gameplay.
Wer 2022 also darüber nachdenkt, mit The Old Republic anzufangen, der sollte auf jeden Fall den Imperialen Agenten wählen.
Wer spricht hier? Alex ist der MMORPG-Experte auf MeinMMO und spielt alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die meisten Stunden hat er in Guild Wars 1, Guild Wars 2, ESO und Blade & Soul verbracht. Doch auch in SWTOR konnte er bereits mehrere Klassen auf das aktuelle Max-Level von 75 bringen. Ein Imperialer Agent gehörte bisher noch nicht dazu.
Die beste aller Klassen-Storys
Die Story vom Agenten ist einzigartig und komplett anders, als die Erlebnisse vom Jedi-Ritter, Jedi-Botschafter oder auch Sith-Inquisitor. Das sind die drei bisherigen Geschichten, die ich abgeschlossen habe.
Als Agent mit der Spezialisierung Scharfschütze starte ich auf dem Planeten Hutta und erledige dort Aufträge für das Imperium. Meiner erster Auftrag lautet, einen Hutten davon zu überzeugen, dass er dem Imperium beitreten soll. Dafür schlüpfe ich in die Rolle eines berühmten Verbrechers und erledige in seinem Namen Aufträge für den Hutten.
Um ihn jedoch final zu überzeugen, benutze ich einen seiner engsten Vertrauten. Als ich jedoch herausfinde, dass dieser keine Sympathie für das Imperium hegt, eliminiere ich ihn und ersetze ihn durch eine passende Person. Doch dabei bleibt es nicht.
Es entwickelt sich eine Geschichte, wie in einem echten Spionage-Film, einer Art “Science Fiction James Bond”. Ich gehe undercover in ein feindliches Gebiet, säe Verschwörungen und komme selbst Verschwörungen auf die Spur.
Dazu kämpfe ich gegen Terrororganisationen und bin selbst in Intrigen rund um den Dunklen Rat, der das Imperium führt, verstrickt. Denn die ewigen Machtkämpfe dort behindern den Siegeszug des Imperiums. Entsprechend muss ich gleich mehrfach dafür sorgen, dass die richtigen Personen in den Rat kommen und im Rat bleiben dürfen.
Hinzu kommt, dass ich in der Geschichte selbst mit meiner Rolle beim Imperium hadere. Ich bin nicht mit jeder Entscheidung einverstanden und frage mich, ob ich wirklich das Richtige tue.
Passend dazu gibt es verschiedene Charakterzüge, die man durchgängig in den Dialogen im Spiel repräsentieren kann. Man kann sich also einen Charaktertypen ausdenken und diesem Narrativ folgen. Das gibt der ganzen Geschichte eine besondere Note.
Ein weiteres Highlight erlebe ich weiblicher Agent bei den Romanzen im Spiel. Allein dafür hat sich die Wahl der Klasse schon gelohnt. Die Beziehung mit Vector Hyllus, dem wohl besten Charakter dafür, könnt ihr euch in diesem Video anschauen.
Ballern und Deckung machen mehr Spaß als der Kampf mit dem Laserschwert
Das Kampfsystem von SWTOR ist in die Jahre gekommen. Was 2011 noch als “Dynamischer als WoW” galt, fühlt sich angesichts von Titeln wie Black Desert, Guild Wars 2 oder Lost Ark eher langsam und behäbig an. Für meinen Geschmack ist vor allem der Nahkampf noch schlechter gealtert als in vielen anderen MMORPGs.
Hiebe mit dem Lichtschwert fühlen sich nicht präzise und sehr behäbig an und immer, wenn ein Hauch von Dynamik aufzukommen droht, grätscht der globale Cooldown dazwischen. Der verhindert, dass ich nach einem Angriff direkt den nächsten ausführen kann.
Den Fernkampf hingegen empfinde ich deutlich angenehmer. Bei vielen Schüssen kann ich mich bewegen und Fähigkeiten, für die ich lange zielen muss, verursachen auch entsprechend viel Schaden.
Der Scharfschütze hat zudem die Besonderheit, dass er hinter Objekten Deckung suchen kann und so andere Fähigkeiten einsetzen kann.
Dadurch kam bei mir etwas mehr Spielspaß auf, als bei den anderen Klassen. Auch wenn die Kämpfe zu Beginn etwas anstrengender als mit den Machtklassen waren.
Fairerweise muss man trotzdem sagen, dass sich SWTOR insgesamt vom Kampfsystem eher schwach anfühlt. Es ist eben ein Tab-Targeting-MMO aus dem Jahr 2011.
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Story ist das Highlight des MMORPGs
Generell ist die Inszenierung der Story das Highlight von SWTOR. Während das MMORPG spielerisch nicht auf der Höhe der Zeit ist, empfinde ich die allgemeine Story und die Dialog-Optionen im Spiel großartig. Als “Star Wars”-Fan von Geburt an geht mein Herz bei jedem neuen Kapitel und jeder neuen Story auf.
Deshalb kann ich das MMORPG für alle empfehlen, die die Lore von Star Wars interessant finden. Gerade auf die neue Erweiterung Legacy of the Sith freue ich mich sehr.
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